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10 Künstler:innen, von denen wir uns 2023 neue Alben wünschen

Posted in: News

Bei der Welle an Singles, die jede Woche erneut auf uns zurollt, scheint ein Format der Musikveröffentlichungen immer öfter auf der Strecke zu bleiben: das Album. Trotzdem ist es ein ganz spezielles Glücksgefühl, einen guten Longplayer in den Händen zu halten oder zumindest im Streamingdiest zu speichern. Wir haben 10 Künstler:innen aufgelistet, von denen wir uns schon länger (mal wieder) eine Platte wünschen und hoffen, dass dieser Wunsch in diesem Jahr endlich erhört wird. 

Peter Fox

Zu sagen, dass seit dem letzten (und auch einzigen) Peter Fox-Album schon etwas an Zeit ins Land gegangen ist, wäre ein Understatement. 2008 kam „Stadtaffe“ auf den Markt und krempelte diesen auch vollends um. Die Aussicht, danach nie mehr ein weiteres Solo-Album zu releasen, akzeptierten viele als leider doch immer wahrscheinlicher werdenden Power Move. Seeed ließen sich ebenfalls Zeit, schafften es aber immerhin noch, zwei sehr erfolgreiche Alben zu droppen. Peter Fox selbst tauchte lediglich 2019 für eine Verse auf dem Ricky Dietz-Song „Flex Pon You“ auf, sonst war es still um ihn. Doch dann kam letzten Oktober endlich „Zukunft Pink“ und alle konnten kollektiv aufatmen. Der Song orientiert sich zwar eher am neu aufkommenden Amapiano-Genre, sollte aber trotzdem bei vielen eine Welle der „Stadtaffe“-Nostalgie ausgelöst haben. Eine größere Veröffentlichung wurde zwar nicht angekündigt, Hints gibt es aber. So stehen schon einige Konzerte sowie diverse Festivalauftritte fest und im Pressetext von Warner Music zur Single lautet es: „Wir sehen uns 2023“. Auch die Songzeile „Meine Süßen, Future is now!“ ziert Peters Spotify-Bio. Wenn diese Future ein ganzes Album beinhalten sollte, können wir sie durchaus als pink sehen.

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Lady Gaga

Die futuristischen Shows ihrer „The Chromatica Ball“-Tour haben uns mal wieder nachhaltig angefixt: Und ja, es ist vielleicht ein wenig gierig, nur drei Jahre nach „Chromatica“, einer Welttournee und einem Duett-Album mit Tony Bennett schon wieder neue Musik zu fordern, aber von dieser hochproduktiven Ikone kann man einfach nicht genug kriegen. Vor allem, weil wir „Chromatica“ ein wenig zerfasert und das Duett-Album ein wenig zu brav fanden. Gerade jetzt, wo alle Welt ihre hochgespitche „Bloody Mary“ verschlingt, wäre doch zum Beispiel der perfekte Moment, für Lady Gagas Sprung in das Hyperpop-Universum, bei dem sie ja auch irgendwie eine treibende Kraft von dessen Urknall war. Außerdem könnte sie die Lasten der kreativen Arbeit auf junge Feature-Musiker:innen verteilen, die sicherlich allesamt Schlange stehen, um mit ihr einen Song aufzunehmen. Man wird doch noch träumen dürfen …

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Tua 

Tua ist einer dieser Künstler:innen, die scheinbar immer irgendwo zwischen Untergrund und Mainstream bleiben. Singles mit Millionen Streams und Hitpotential mischen sich in seiner Diskografie mit Kenner:innen-Perlen. Seitdem Tua 2009 sein Debütalbum „Grau“ veröffentlichte, ist er sowas wie ein Fixpunkt für die deutschsprachige Hip-Hop Szene. Ein Jahrzehnt später kam mit „Tua“ sein bisher letztes Album, das erneut mit Detailverliebtheit und Konzeptkunst strahlte. Wortgewandtheit gesellt sich auf einer Ebene mit hochwertigen Produktionen und einer Reimtechnik, die auch nach einer Musikkarriere, die sich über zwei Dekaden erstreckt, spannend bleibt. Daraus geht außerdem beispielsweise der Track „Wem mach ich was vor“ hervor, der mit 14 Millionen Streams sein bis dato wohl erfolgreichster Song wurde. Doch seit dem Albumrelease 2019 wurde es ruhiger um das Die Orsons-Mitglied. Bis auf ein paar vereinzelte Singleveröffentlichungen und ein Feature auf dem letzten Casper-Album mussten sich Fans von Tua mit der ruhigen Kugel zufriedengeben. Dabei ist die Musik von Tua so zeitlos wie unser gutes altes Lieblingsbuch, von dem wir uns seit Jahren eine Fortsetzung wünschen. Und genauso geht es uns auch seit dem letzten Tua-Album. Ob unsere Wünsche für ein neuen Longplayer von Tua im kommenden Jahr erhört werden, steht in Frage. Jedoch klopfen Die Orsons gerade mit neuen Singles an die Türen ihrer Fans – zumindest da bildet sich ein Lichtblick auf neue Releases, die immerhin einen Teil von Tua enthalten. 

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Bibiza

Viele kennen den Wiener Musiker Bibiza vielleicht als Vertreter des aufblühenden österreichischen Raps. Klar, denn der gebürtige Wiener kommt auch eindeutig aus der Ecke der Deutschraps, mit der er sich jahrelang identifizierte. Doch trotz Newcomer-Status verbietet es sich Franz Bibiza nicht, über Genregrenzen zu treten und diese weit hinter sich zu lassen. Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte er ein Indie-Tape mit dem Titel „Lebe wie ein Hippie“, das eine stark instrumentale Richtung einschlug. Doch da aller guten Dinge bekanntlich drei sind und Bibiza bereits Hip-Hop und Indie-Rock abgeklappert hatte, versucht er sich nun scheinbar an dem, was er ja von Anfang an ohnehin schon war: ein echter Wiener zu sein. Mit einem Sound, der stark an Österreichs Pop-Rock-Legende Falco erinnert, lieferte uns der Künstler in den vergangenen Monaten bereits drei Singles. Auch die jeweiligen Visualisierungen erinnern an Videos der frühen 90er, die scheinbar mit jedem Ansehen und Hören an Qualität gewinnen. Mit dem stimmigen Gesamtbild seiner letzten drei Veröffentlichung und einer anstehenden Tour namens „Wiener Schickeria“ klingt es ganz danach, als würden sich unsere Wünsche für ein kommendes größeres Projekt im Falco-Stil erfüllen.

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Giant Rooks

Das Projekt „Album“ scheint bei den Giant Rooks irgendwie ein schwieriges zu sein. Nicht etwa, weil sie es nicht könnten. Nein, es wirkt viel eher so, als wären die fünf Jungs einfach sehr detailverliebte Perfektionisten. Der Beweis: Ihr Debütalbum „Rookery“. Kein Song wirkte hier zufällig platziert oder gar überflüssig. „Rookery“ war ein geschmackvolles Gesamtkonzept, das dem Standing eines Debütalbums mehr als gerecht wurde (ja viellicht sogar schon darüberhinaus). Doch: Ganze drei Jahre mussten Fans der ersten Stunde auf den ersten Langspieler der Giant Rooks warten, dessen Release sich in diesem Sommer sogar schon zum dritten Mal jährt. Wer jetzt an die mysteriöse Kraft der Zahl Drei glaubt, könnte für den Sommer 2023 also vielleicht Potenzial für ein Nachfolgealbum sehen – Zeit wäre es! Seit dem Release von „Rookery“ ist die Fangemeinschaft nämlich längst über die Stadtgrenzen Hamms hinaus bis in internationale Gewässer angewachsen. Daran war auch die letzte Single „Morning Blue“ Schuld, die vieleicht schon ein Fingerzeig war, wie fett und poppig ein neues Album klingen könnte. Inzwischen spielen Giant Rooks eigene Shows in Großbritannien, den USA und Kanada! Da wird es doch Zeit für noch mehr neues Material, oder? Also Jungs, wie sieht’s aus?

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Dilla

Als „Partymaus“ auf treibenden Bässen haben wir sie kennen und lieben gelernt. Dabei zeigt Dilla mit ihrer Kunst wiederholt Vielschichtigkeit in allen Maßen. Zwischen Hyperpop-Hymnen wie „Photosynthese“ und Indie-Lovesongs wie „Mit dir“ hangelt sich Dilla entlang und bleibt dabei authentisch. Die Worte „Klingt billig und auch einfach nicht so gut“, zieren zwar ihre Spotify Bio und machen die Künstlerin gleichzeitig unglaublich sympathisch, während wir Dilla in diesem Fall trotzdem absolut widersprechen müssen. Denn sie ist ein Gesamtpaket: Neben den Texten und Vocals produziert sie ihre Songs selbst und gehört damit zu einer der wenigen deutschen Produzentinnen. Nicht umsonst zählt die Namensvetterin von Wolfgang Amadeus Mozart aka Amadea aka Dilla zu unseren spannendsten Newcomer:innen für 2023. Doch einen Makel müssen wir an Dilla dann doch feststellen: Neben den knallenden Singlereleases bekamen wir bis dato lediglich eine EP, die aus vier Songs besteht. Und auch wenn die Songs von Dilla absolute Ohrwurm-Hits sind, die in jeder Partyplaylist im Loop gespielt werden sollten, reicht uns das nicht. Unsere Technopop-Queen, die vor kurzem mit „Junge“ bewiesen hat, dass sie auch mit einer Eins in Klavierballaden besteht, steht in ihrer Musik mittlerweile zwischen Humor und Gefühl. Und dazwischen ist noch reichlich Platz für ein langersehntes Debütalbum mit allen Facetten, die Dilla zu bieten hat. 

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Alewyja

Die in Saudi-Arabien geborene Britin Alewya kommt bisher auch ganz gut mit Single- und EP-Releases klar. Aber jede neue Veröffentlichung weckt bei uns den Wunsch, sie mal auf Albumlänge zu hören. Die Produzentin, Songwriterin, Sängerin, Rapperin, multidisziplinäre Künstlerin (die bei all dem auch noch als Model arbeitet), haut seit 2020 mal verletzliche, mal breitkreuzige Stücke raus, die afrikanische, arabische und britische Elemente ganz selbstverständlich verschmelzen lassen. Zuletzt kam im September „Let Go“ – ein futuristischer R’n’B-Killer, der ein paar Millionen Streams mehr verdient hätte. Am nächsten kam sie einem Album auf der 6-Track-EP „Panther In Mode“, die ihrem Namen alle Ehre macht. Darauf ist auch ihr bisher größer Hit „Play“, der als smoothe Ambient-Nummer beginnt und dann mit harten Percussions und ihrer charismatischen Stimme zu einer lasziven, feministischen Hymne auf das weibliche Verlangen wird. Ihre Zusammenarbeit mit dem britische Fusion-Jazz-Drummer Moses Boyd, „The Code“, zeigte wiederum, dass ihre Stimme auch gut zu einem organischen Bandsound passt.

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Bon Iver

Schon frech, 2022 kein Album zu droppen, wenn doch die 22 für Justin Vernon so eine bedeutende Zahl ist (wie wir auf „22, a Million“ gelernt haben). Seit „i,i“ 2019 gab es zwar immer wieder vereinzelte Songs, aus denen sich aber nie ein ganzes Album ergab. Zwei Singles unter dem ominösen Projektnamen „Bon Iver: Season Five“ ließen zuerst auf eine neue LP hoffen. So vermuteten Fans, der Name beziehe sich darauf, dass jedes Bon Iver-Album bisher für eine Jahreszeit stand und diese Singles als Abschluss quasi die fünfte „Season“ einläuteten. Auch Gastauftritte und Features von Justin gab es hier und da, so zuletzt bei The National, mit Ethan Gruska oder auch, wohl am einprägsamsten, auf Taylor Swifts „Folklore“-Album. Wenn man bedenkt, dass Taylor seitdem schon wieder zwei Alben (wenn man die Taylor’s Version-Rerecordings nicht mitzählt) gedroppt hat, gibt das doch zu denken. Vernon scheint aber immer noch mit Touren beschäftigt zu sein, so wird es auch noch das gesamte Frühjahr und einen Großteil des Sommers durch Bon Iver-Shows geben. Und obwohl es schon länger keinen größeren Release mehr gab, begegnet man seinem Einfluss immer wieder in vielen neuen Acts. Höchste Zeit also, dass sich der Meister selbst mal wieder die Ehre gibt.

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Frank Ocean

Frank Ocean ist der Typ, der immer auf solchen Listen auftaucht und auch wir haben uns schon im letzten Jahr sehnlichst ein Album von ihm gewünscht – vergeblich. Aber vielleicht wird es ja diesmal was, denn wieder einmal scheint es eine Indizien zu geben, die darauf hinweisen. Auch wenn das bei Frank Ocean ja nichts neues ist. 2016, vor mittlerweile über sieben (!) Jahren erschienen mit „Blonde“ und „Endless“ im Doppelpaket über Nacht gleich zwei Alben des ominösen Musikers, danach noch einige verstreute Singles – und dann war erstmal Funkstille. Regelmäßige Lebenszeichen von Frank Ocean gab es eigentlich nur in Form seiner Apple Music-Show „Blonded Radio“, wo er zuletzt mit prominenten Gästen über Themen wie Verlust und Microdosing gesprochen hatte. Außerdem stampfte er die Marke Homer aus dem Boden, die seit 2021 unbezahlbar teuren, futuristischen Schmuck verkauft. Die unregelmäßigen Merch-Drops zeugen allerdings davon, dass Frank Ocean sein Musiker-Dasein noch nicht an den Nagel gehängt hat. Genau hier kommt jetzt auch die Gerüchteküche ins Brodeln: Auf der Rückseite eines doppelseitigen Posters, das im Dezember via Oceans Online-Shop blonded.com erhältlich war, finden sich einige brisante Hinweise. In einem aufgedruckten Text wird von einem gewissen „Recording Artist“ gesprochen, der das Modell Album veraltet findet und sich mehr für Singles interessiere. Zum Schluss kommt dann aber folgende, mehr oder weniger eindeutige Aussage: „Seitdem hat der Künstler seine Meinung zum Single-Modell geändert und ist wieder interessiert an langlebigeren Werken“. Etwa so langlebig wie ein Album??

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The xx

Auch wenn viele Jüngere die Band vielleicht nicht beim Namen kennen: So ziemlich jede:r von euch hat schonmal einen Song von The xx – oder zumindest einen mit einem Sample des Londoner Trios gehört. Egal ob „Intro“, „Crystalized“ oder „Angels“: Die Musik von Romy, Oliver Sim und Jamie xx gehörte in den 2010ern nicht nur auf jede Petting-Playlist, sondern bot auch gefundenes Fressen für unzählige Rapper:innen und ihre Producer. Aber auch abseits von ihrem reduzierten Indie-Pop-Entwurf zwischen Gitarren-Sound und Electronica konnten wir uns in den letzten Jahre an spannenden Projekten der drei Bandmitglieder erfreuen. Jamie xx, Drummer und Produzenten-Mastermind von The xx, legte schon 2015 mit seinem großartigen Solo-Album „In Colours“ vor, im vergangenen Jahr zog Oliver Sim mit „Hideous Bastard“ nach und auch Romy experimentiert zunehmend mit eigenen Singles. Dafür herrscht in der Band-Diskographie gähnende Leere: Das letzte Album „I See You“ erschien 2017. Umso spannender wäre es nun, zu hören, wie sich die Entwicklung der drei Musiker seither auf ihre gemeinsame Musik auswirkt. Aber neues Material ist in Aussicht – auch wenn es in diesem Jahr vielleicht knapp werden könnte. So hat Oliver kürzlich im Zuge seiner eigenen Album-Promo folgendes verlauten lassen: „The xx wird immer mein Zuhause und meine oberste Priorität sein. Normalerweise würde ich nicht für Romy und Jamie sprechen, aber ich weiß, dass sie genauso fühlen wie ich. Dass wir alle unsere Soloprojekte haben, macht The xx nur noch spannender für mich: Wie werden unsere Erfahrungen die Band verändern? Bisher haben wir nichts aufgenommen, aber es wird definitiv mehr Musik von The xx geben.“