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Album der Woche: André 3000 – New Blue Sun

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Seien wir ehrlich: „New Blue Sun“ ist mit Sicherheit nicht das Album, dass sich viele von André 3000 gewünscht hätten. Wir reden hier schließlich vom selben André, der als Teil von Outkast in den 2000ern mit zahllosen Hits wie „Hey Ya“, „Ms. Jackson“ und „Roses“ das Rap-Game revolutioniert und den Weg für Gruppen wie Odd Future oder Brockhampton geebnet hat. Aber wir reden eben auch vom selben André, der heute ein paar Dekaden älter ist und zuletzt selig grinsend mit Flöte in Japan gesichtet wurde. Selbige Flöte hält er auch auf dem Cover seines neuen Albums und gewissermaßen ist sie der Star auf den acht neuen Songs.

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Wobei Songs hier der falsche Ausdruck ist: Auf „New Blue Sun“ wird zu keinem Zeitpunkt gesungen oder gar gerappt. Stattdessen stecken hinter Stücken wie „That Night In Hawaii When I Turned Into A Panther And Started Making These Low Register Purring Tones That I Couldn’t Control … Sh¥t Was Wild“ meist über zehn-minütige, spirituelle Reisen, die beim Hören in einen Trance-artigen Zustand versetzen. Warum? „I swear, I Really Wanted To Make A “Rap” Album But This Is Literally The Way The Wind Blew Me This Time“, so lautet der erste Titel der Tracklist, der eigentlich alles sagt, was gesagt werden muss.

„New Blue Sun“ ist realer, als jedes Rap-Album, das André 3000 zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere hätte machen könne. Wird uns das Projekt lange begleiten? Wahrscheinlich nicht. Aber für aufstrebende Produzent:innen dürfte sich hier eine echte Sample-Schatzkiste aufgetan haben – und alle anderen haben vielleicht in ihrem Alltags-Trott einen willkommenen Moment der Abwechslung erlebt.

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