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„Kiezromantik“ mit der Crew: BHZ erweisen sich mit neuem Album als Qualitätsgaranten

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Es fing alles an, als sich um 2013 sieben Freunde aus Berlin Schöneberg dazu entschieden, gemeinsam Rap-Musik zu machen. Obwohl: Longus Mongus, Ion Miles, Dead Dawg und ihre Kollegen Monk, BigPat, MotB und Samy kennen sich sich schon seit ihrer Kindheit, die sie gemeinsam im Berliner Süden verbracht haben. So rappten sie auf East Coast Boom-Bap Beats über das Leben im Kiez, die Freundschaft, Alkohol und Drogen und luden ihre ersten Tracks nach Lust und Laune auf Soundcloud hoch. „Wir halten nichts von festen Promophasen – vielleicht auch, weil wir ein bisschen verplant sind. Aber wir wollen, dass es natürlich bleibt“ so Monk 2017. Nicht weniger verplant ist die Namensgebung nach der Grassorte „Banana Haze“. Vor knapp zwei Jahren kam das Movement dann so richtig ins Rollen, als BHZ ihr erstes Album „2826“ rausgebracht hat, auf dem sie ihren Sound zwischen Baller-Rap, nachdenklichen Balladen und Crew-Vergleichen präsentierten. Dieses breite Spektrum wurde anschließend erst einmal aufgedröselt und die einzelnen Bausteine in Soloprojekten perfektioniert. Mit massenweise neuer Musik im Gepäck machten sich die sieben Jungs letzten Sommer auf Festival-Tour und realisierten erstmals, wie groß das Projekt geworden ist. Mit ihrem zweiten Album „3062“ krönen sie im September 2019 den bisherigen Sommer ihres Lebens und packen ihr Schöneberg endgültig auf die deutsche Rap-Landkarte.

BHZ – SAN PELLEGRINO

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Trotz allmählicher Professionalisierung sind es die Freunde selbst und letztlich auch der Kiez, der die Crew vor Höhenflügen und Ego-Trips bewahrt. Ihrem Viertel widmen BHZ daher ihr neues Album „Kiezromantik“, dessen Titel den Inhalt wie kein Anderer auf den Punkt bringt. „Trink ne Flasche Luft in der S-Bahn. Steilgang mit den Brüdern und den Schwestern. Alles ist gut, hoffe, dass sich nichts verändert. Wir lungern auf Straße, aber wir sind keine Gangster“, rappt Longus Mongus in der Hook der zweiten Vorab-Single „Flasche Luft“. Im Musikvideo zieht die Crew bei Nacht durch Berlin und eskaliert zu ihrer Hymne für den Pfefferminzlikör.

BHZ – FLASCHE LUFT

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Neben Drugtalk auf vorantreibenden Trap-Beats liefern BHZ auf „Kiezromantik“ auch wieder nachdenkliche Balladen. Im Track „Glück“ geht es beispielsweise um die Sinnlosigkeit von Geld und Luxus. „Keine teure Uhr schenkt mir mehr Zeit. keiner dieser Scheine machen mich reich“ muss sich Monk darin eingestehen. Auf dem Track „Bald ist es Vorbei“ klagt Longus Mongus über Liebeskummer und Schlaflosigkeit. Im nächsten Moment drehen Ion Miles und Big Pat in „Muddy“ so richtig auf und rappen von Sommernächten im Kiez.

BHZ – MUDDY

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Features sind auf „Kiezromantik“ nicht zu finden. Zu Ehren von Celo und Abdi sampeln BHZ allerdings deren Hit „Besuchstag“ im Track „Regen Prasselt“. „Früher Schöneberger Young Kids, guckten noch zu Großen hoch. Heute wollen Kids mit uns ein Foto, komm’n zu unsern Shows. Nein, damals braucht ich nichts, mir reichte Köftespieß. Heute sind die Sorgen groß, guck Mama, ich möchte viel“, so Big Pat in seinem Part. In ihren Tracks halten BHZ ihr Leben fest und beschreiben es ohne Metaphern und Verzierungen, sondern roh und ehrlich. HörerInnen bekommen somit das Gefühl, den Weg der Jungs hautnah zu begleiten, auf dem sie mit „Kiezromantik“ erneut eine Bergspitze erklommen haben.

BHZ – Kiezromantik

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