Empfehlung des Tages: Sam Akpro – Death By Entertainment
Sam Akpro ist Newcomer aus Peckham im Süden von London. Seit 2021 veröffentlicht der junge Brite Musik und fokussiert sich dabei eher auf genau ausgewählte Stücke, anstatt den Markt in rauen Mengen zu überfluten. So erschien im April seine zweite EP „Arrival“ auf der Sam Akpro ohne Scheu Genres wie Jazz, Dub, Punk und No Wave vermengte. Das Ergebnis war erstaunlich rund, vier Tracks, die von Presse und Tastemakern hoch gelobt wurden. Nun knüpft der Newcomer daran mit seinem neuen Song „Death By Entertainment“ an, ein quälendes Post-Punk-Stück, mit dem er sein Debüt beim Epitaph-Sublabel Anti-Records macht.
„Death By Entertainment“ fängt ganz harmlos an, mit atmosphärischem Gitarren-Zupfen, bis dann der knirschende Beat reincrasht und alles zunichte macht. Der Titel ist Programm: Sam Akpro beschreibt, wie wir langsam von unserem bequemen Alltag und der dauerhaften Unterhaltungs-Flut dahingerafft werden. „Death by entertainment / It’s so easy, it’s so pleasing“, heißt es, kurz darauf „Woke up just to wake up again“. Das Hamsterrad dreht sich stetig, ohne, dass wir es schaffen, daraus auszubrechen und wirkliche Veränderung zu bewirken.
Der Post-Punk-Sound, der dieses Trauerspiel begleitet, geht keine Kompromisse ein und ist doch fein ausbalanciert: Gitarren-Noise sorgt für scharfe Kanten, aber man findet immer wieder klare Melodien und Riffs, an denen man sich entlang hangeln kann. Der shoutige Vortrag von Sam erinnert dabei an Slowthais kürzlich erschienenes Album, gleichzeitig ist seine Musik eine klare Hommage an ein britisches Musik-Erbe, das noch viel weiter zurück reicht. Damit könnte der Newcomer bald auch hier Gefallen finden – Post-Punk steht schließlich hoch im Kurs, besonders, wenn er so individuell ausfällt wie hier.
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