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Die Britpop-Urgesteine Suede veröffentlichen neues Album „Autofiction“

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Anfang September überraschen die Britpop-Wegbereiter Suede mit einem Geheimkonzert in der Londoner Mini-Konzertvenue „The Moth Club“. Zuvor war für den Abend eine Band namens „Crushed Kid“ angekündigt worden – die hatte allerdings nicht mehr zu bieten, als einen verzerrten Track, der auf SoundCloud veröffentlicht wurde. Am Ende versteckten sich Suede hinter der mystischen neuen Gruppe. Sie spielten ihr brandneues Album „Autofiction“ in voller Länge und stellten einmal mehr unter Beweis, was für eine umwerfende Live-Band sie sind.

Mittlerweile haben Suede das neue Album „Autofiction“ veröffentlicht und es erklärt sich schnell, warum die Band das Album im Rahmen eines solchen Secret-Gigs präsentieren wollte: „Autofiction“ lebt von der Symbiose-artigen Bühnenenergie der Band. Während sie auf dem Vorgänger-Album „The Blue Hour“ einige Experimente wagten, sollte es nun „back to basics“ gehen. Sänger Brett Anderson erklärt: „Es war ein Versuch, den ganzen Dreck und den Lärm und die Naivität einer Live-Band zu erzeugen und das einzufangen.“

Auf dem neuen Album setzen sich Frontmann Brett Anderson und seine Kollegen unter anderem mit Verlust und dem Altern auseinander. Los geht’s direkt äußerst kraftvoll mit dem Song „She Still Leads Me On“, den Anderson für seine verstorbene Mutter geschrieben hat. Generell ist das neue Album die Musik-gewordenen Selbstfindung von Suede: Es gibt Mitsingmomente („The Only Way I Can Love You“) und viel Intensität („Personality Disorder“). Beim oben erwähnten Konzert in London meinte Brett Anderson, er habe kein Interesse daran dass Suede eine „Nostalgie-Band“ werde, die nur ihre alten Hits spielt. Dafür haben Suede mit ihrem neuen Album eine perfekte Grundlage geschaffen.

Suede – 30 Jahre britische Musikgeschichte

1989 ziehen die Schulfreunde Brett Anderson (Gesang) und Mat Osman (Bass) aus ihrem Arbeiterklasse-Heimatkaff in der Nähe von Brighton nach London und gründen gemeinsam mit Gitarrist Bernard Butler, den sie per Annonce im NME finden, die Band Suede. Während am anderen Ende des Atlantiks der Grunge seine Hochphase erlebt, werden Suede zu den Wegbereitern des Britpop und öffnen Türen für spätere Erfolge von Bands wie Oasis oder Blur. In den 1990er Jahren überlebten Sude dann den Austritt ihres Gitarristen Bernard Butler. Nach der 2003 erschienenen „Singles“-Werkschau ist aber erstmal Schluss. Brett Anderson verkündet das Ende der Band und veröffentlicht in den folgenden Jahren vier Solo-Alben und versuchte sogar, mit seinem alten Partner Butler unter dem Namen „The Tears“ die Magie vergangener Tage wieder zu beleben. 2013 folgt das große Comeback mit dem herausragenden Album „Bloodsports“.