Dieser eine Song: Slow Pulp – High
Die Indie-Formation aus den USA gibt es schon seit 2015. Aktuell ist die Band gemeinsam mit Death Cab For Cutie auf Tour und spielt im Mai auch Support für die Pixies. 2017 stieß Frontfrau Emily Massey hinzu, im selben Jahr erschien die erste gemeinsame EP „EP2“. Musikalisch steht die Band ganz nah an den großen Bands die sie aktuell supporten und klingen dabei auch so, als wären Slow Pulp schon alte Hasen im Geschäft.
„High“ ist einer dieser Songs, der einen nicht glauben lässt, dass Slow Pulp noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Der Song beginnt sanft und ruhig, die seichte Stimme von Emily Massey erinnert mehr an eine Ballade – doch dann kommt der Bruch. Man könnte hier diverse Vergleiche zu Pixies, Weezer und Co. ziehen, doch würde das Slow Pulp nicht gerecht werden. Die junge Band klingt frischer. Statt sanfter Ballade hat man ab der Hälfte des Songs plötzlich einen Garage-Sound im Ohr, den man so nicht erwartet hat.
Slow Pulp – High
„High“ war Teil der 2019 erschienen EP „Big Day“ und ist bis heute der bekannteste Song der Band. Thematisch geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um einen Rauschzustand. Die sanfte Strophe beschreibt zunächst noch die aberwitzigen Gedanken, die man in diesem Zustand haben kann: „I have too much in my pockets / I wish they were empty / And now it feels like my palms are sweaty / I’m not ready / Oh, my shirt sits on my body / Like it’s not for me“.
Doch wenn der brachiale, noisige Refrain einbricht, heißt es nur noch mit Gewissheit: „I just think I’m too high / High / High / High“. Musikalisch kann man diesen Moment der Einsicht kaum besser untermalen. Ein Musikvideo, dass diesen Zustand verbildlicht, gibt es leider noch nicht – aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Slow Pulp zählen mit ihrem Sound jedenfalls zu den spannendsten Bands der aktuellen Zeit. 2020 veröffentlichte die Band ihr von der Kritik gelobtes Debüt-Album „Moveys“. Erst vor kurzem veröffentlichten sie außerdem die Single „Cramps“.