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Drake, Travis Scott & Tyler, The Creator: Warum lieben alle Teezo Touchdown? 

Tagged: Teezo Touchdown

Wer Teezo Touchdown noch nicht auf dem Schirm hat, sei unbesorgt: In seiner Spotify-Bio schreibt der Newcomer augenzwinkernd: „Don’t worry, you’re early“. Trotzdem sind schon jetzt einige großen Namen an Bord: Sowohl Travis Scott als auch Lil Yachty und Tyler, The Creator haben Teezo auf ihren letzten Alben gefeatured. Drake schreibt auf Instagram sogar, nachdem er in den Genuss einer privaten Listening Session gekommen ist: „I just heard some of the best music ever“. Grund genug, den Rapper, Sänger, Produzenten und DJ mal unter die Lupe zu nehmen: Warum lieben alle Teezo Touchdown?

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Eine Kindheit zwischen Prince, Kraftwerk und Judas Priest

Die Geschichte von Teezo Touchdown beginnt lange vor den großen Features in Beaumont, Texas. Hier wird der spätere Musiker 1992 als Aaron Lashane Thomas geboren – der aktuelle Hype erwischt ihn also gerade nicht im College-Schlafsaal, sondern als gefestigter Erwachsener. Teezos Vater ist DJ und so wächst er von Platten und Turntables umgeben heran, die Sounds von Judas Priest, Kraftwerk, Prince und Marvin Gaye begleiten seine Kindheit.

Im Teenage-Alter veröffentlicht er als Teezo Suave erste Rap-Songs auf YouTube und produziert Beats für kleinere Rapper, aber so richtig nimmt die Sache erst 2020 an Fahrt auf. Inzwischen nennt sich der Newcomer Teezo Touchdown und hat eine erstaunlich präzise, visuelle Sprache gefunden. In den Videos zu frühen Songs wie „Sucka“, „Technically“ und „Social Cues“ präsentiert sich Teezo schon mit den Metallnägeln, mit denen er seine Haare und Outfits verziert und die später sein Markenzeichen werden. 

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„Keep the mid of the streets!“

Schon damals glänzt Teezo Touchdown mit einer breiten Palette an Sounds, die der Rest der Rap-Welt erst nach und nach entdeckt. „Social Cues“ ist ein catchy Pop-Punk-Banger wie ihn blink182 nicht besser hingekriegt hätten, „Careful“ ist Weirdo-Trap wie er beim frühen Lil Yachty anzutreffen war und „Mid“ ist eine unheilige Verbindung von Grunge und Memphis Phonk. Hier zeigt sich auch, dass Teezo von Anfang an eine ganze LKW-Ladung voll Humor und Selbstironie mitbringt. Er inszeniert sich als Bürgermeister von „Midville“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Mittelmäßigkeit auszumerzen: „Keep the mid of the streets!“

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Everybody’s Darling

Seither tänzelt Teezo Touchdown weiter mit erstaunlich zielsicherem Schritt durch die Musikindustrie. 2021 wird er von Tyler, The Creator für den Song „RunItUp“ sowie dessen Tour rekrutiert, performt bei KennyBeats’ „The Cave“ und arbeitet mit Marken wie Balenciaga, Marc Jakobs und Moncler zusammen. Parallel entstehen weitere Singles, bei denen man nie so ganz weiß, was einen erwarten wird. Im April veröffentlicht der Newcomer die Single „Familiarity“, die rückblickend als Vorbote auf den Sound zu verstehen ist, mit dem Teezo Touchdown sein kürzlich erschienenes Debütalbum füllt.

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„Familiarity“ wartet mit Indie-Gitarren und funky Verzierungen sowie Teezos ungewöhnlicher Vortragsweise auf – ein Rezept, von dem wir ja schon seit Steve Lacys „Gemini Rights“ und insbesondere „Bad Habit“ wissen, dass es funktioniert und schmeckt. In diese Richtung geht auch „How Do You Sleep At Night?“, Teezo Touchdowns Debütalbum, dass er am vergangenen Freitag veröffentlicht hat. Trotzdem schimmert auch hier wieder sein großer Musik-Fundus als DJ-Kind sowie sein Hang zum Genre-Mix durch: „Too Easy“ ist skattiger Garagen-Punk mit Sprechchören à la 2 Live Crew, der Funk von „Nu Nay“ und „Mood Swings“ erinnert an Thundercat oder Prince und gesellschaftlichen Beobachtungen von „Neighborhood“ an Donald Glover. Wenn Teezo rappt, singt er auch ein bisschen, wenn er singt, echoen Adlibs im Hintergrund.

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Zwischen all diesen verschiedenen musikalischen Styles und Epochen scheint sich Teezo nicht entscheiden zu können – und das auch nicht zu wollen. In einem Interview mit dem NME erklärt er: „Ich jage nie einen bestimmten Sound, das wäre einfach nur Satire. Statt zu versuchen, einen Sound zu kopieren, schaue ich mir an, was all diese Musik repräsentiert: Warum zerreißt Rock die Stadien, wie zerlegt Rap die Clubs, wie dominiert Pop die Charts?“ Teezo Touchdown ist kein Fan von einem spezifischen Genre, auch wenn er sagt, dass ihn die Energie und Dringlichkeit von Rock besonders begeistert. Stattdessen scheint er mit jeder Faser begeistert von dem grundsätzlichen Konzept von Musik, von Worten, die Botschaften vermitteln und Klängen, die Gefühle auslösen. Um diese Vision künftig auszuleben hat Teezo Touchdown mit all den Vorschuss-Lorbeeren denkbar gute Voraussetzungen – wir sind gespannt, was er daraus macht.