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Empfehlung des Tages: Dota Kehr, Black Sea Dahu – Die frühen Jahre

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Schon 2020 veröffentlichte die Berliner Songwriterin Dota Kehr das Album „Kaléko“, auf dem Dota mit ihrer Band und mit ausgewählten Gastsänger:innen wie Hannes Wader, Alin Coen, Max Prosa und Karl die Große Gedichte von Mascha Kaléko vertont. Die jüdische, 1907 in Österreich-Ungarn geborene Dichterin verbrachte ihre prägenden Jahre in Berlin, wurde der Strömung der „Neuen Sachlichkeit“ zugerechnet und vor allem für ihre Großstadtlyrik geliebt. Ihr melancholischer, zärtlicher, oft mit Ironie arbeitender Ton steht dem Songwriting von Dota dabei durchaus nahe. Mascha Kalékos Bücher wurden von den Nationalsozialisten als „schädliche und unerwünschte Schriften“ verboten. Sie selbst emigrierte 1938 nach New York, lebte viele Jahre im Greenwich Village und kehrte 1956 für einige Jahre nach Deutschland zurück – emigrierte jedoch ihrem Ehemann zuliebe 1960 nach Jerusalem. Auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland gefiel ihr nur bedingt, wurde die Politik damals doch vor allem von Männern geprägt, die ihre SS-Vergangenheit recht folgenlos abschütteln konnten.

Es begann mit einem zugesteckten Gedichtband

Dota wurde auf Kalékos Werk aufmerksam, als ihr ein Fan bei einem Konzert ein Gedichtband von ihr zusteckte. Sie war begeistert von der knappen, poetischen Sprache, von Kalékos Geschichten, von ihrem Blick auf das Leben. So entstand 2020 Dotas Album „Kaléko“, das Ende Juni mit „In den Fernsten der Fernen“ eine Fortsetzung findet. Mit dabei sind diesmal neben ihrer Band: Anna Mateur, Dirk von Lowtzow, Gisbert zu Knyphausen, Clueso, Funny van Dannen, Malonda, Rainald Grebe, Sarah Lesch, Fama M’Boup, Götz Widmann, Nicola Rost (Laing) und eben Janine und Vera Cathrein von Black Sea Dahu, die auf der neuen Single zu hören ist.

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Ein Text aus der Zeit im amerikanischen Exil

Dota sagt über „Die frühen Jahre“: „Es ist ein Text aus der Zeit im Exil und eines ihrer eher wenigen Gedichte, die wenig formale Strenge haben. Ich bin ein bisschen stolz auf diese Vertonung, weil ich sie musikalisch stilistisch sehr eigenständig finde. Und ich bin sehr froh über die Kooperation mit den wunderbaren Schweizer Sängerinnen Janine und Vera von Black Sea Dahu.“ Mascha Kaléko verbrachte ihr Exil zwar im künstlerisch belebten New Yorker Viertel Greenwich Village, verband ihre intensivsten Erinnungen aber mit ihrer Zeit als junge Frau in Berlin. Eine Wehmut, die man diesem vertonten Gedicht in jeder Zeile anhört.

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