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Micha trifft TYM in Frankreich: Hyperpop, Balaklava & Kreativität (Portrait)

Posted in: Kurzdoku & Portrait
Tagged: TYM

In der internationalen Musiklandschaft blubbert und brodelt es: Hyperpop ist das Stichwort und scheint gerade zum Sound für die nächsten Monate und Jahre zu avancieren. Was einst von kreativen Köpfen wie Sophie oder Charli XCX losgetreten wurde, findet zunehmend seinen Weg auch nach Deutschland. Dabei kommt man um einen Namen kaum herum: TYM. Der Newcomer mit der bunten Balaklava lebt in Berlin, war aber kürzlich in Frankreich im Limusic Studio, um an neuen Songs zu arbeiten. Hier hat Micha ihn besucht, um gemeinsam das riesige Gelände im südfranzösischen Hinterland zu erkunden und dabei Einblicke in seine Gedanken und seine Musik zu bekommen.

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Aktuell werden wir Zeuge davon, wie Popmusik in den Händen einer neuen Generation von jungen Künstler:innen immer extremer und gewagter wird. Weg mit den steifen Strukturen und immer gleichen Sounds des Millenial-Pop, stattdessen Platz für neue Sounds, elektronisches Glitches und effektierte Stimmen. Eine Gallionsfigur für diese Bewegung ist in Deutschland der Newcomer TYM. Er kommt in Stuttgart auf die Welt, nachdem seine Eltern zuvor in den USA und Südafrika gelebt haben. Schon früh stößt er auf Möglichkeiten, sich auszudrücken, singt bereits als Kind im Chor, spielt Schlagzeug und ist später Teil von verschiedenen Bands. „Ich hatte als Teenie voll viel Zeit alleine und irgendwie habe ich mich schnell ins Kreieren und ins Machen verliebt und hab viel selber geschrieben. Ich habe früher einen ganzen Block in der Schule gehabt, nur mit Lyrics, die ich geschrieben hab’!“, erzählt TYM im Interview.

Erste Erfolge auf Soundcloud

Aus diesen Textzeilen werden irgendwann erste Songs, die er als Jugendlicher auf Soundcloud veröffentlicht. „Ich denk’ voll oft und gerne an diese Zeit, weil irgendwie war das sehr ermutigend, dass man dieses Medium hatte, dass man keinen Cent dafür gezahlt hat und einfach hochladen konnte“, erinnert sich TYM zurück an seine Anfänge. Schnell feiert er hier mit seinem Trap-Sound erste Erfolge und wird so motiviert, weiter am Ball zu bleiben. Es zieht den jungen Musiker raus aus der schwäbischen Geborgenheit, die nächste Station wird Berlin.

In der Stadt der Freigeister entfaltet sich TYM weiter und veröffentlicht weitere Songs und Projekte, alleine und an der Seite von Gleichgesinnten wie Ind1go, Luis und Pink Katana. Hip-Hop bleibt dabei bis heute das Fundament seines Schaffens, das sich von da ausgehend allerdings in schwindelerregende Höhen schraubt. 2021 erscheinen Songs wie „999 (Remix)“ und „Tetris“, Vorläufer für den futuristischen Hyperpop-Sound, den gerade immer mehr Newcomer verfolgen.

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„Ich bin happy, dass die Leute jetzt offen sind für weirdere Sachen! Wenn ich auf der Bühne bin, merke ich manchmal: Okay, da sind so viele unterschiedliche Sounds in den letzten 25 Minuten gewesen – da bin ich voll dankbar dafür, dass die Leute das so offen aufnehmen“, erzählt TYM. Die Sache mit den unterschiedlichen Sounds meint er dabei ernst: TYM macht Disco („Lights Out“), New Wave („Zucker“), akustische Piano-Balladen („Was Glück ist“) oder auch folkigen Indie-Pop wie auf der Single „Du Wayst“ mit dem Hitmaker-Duo Miksu / Macloud.

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Am Horizont stehen längst weitere Facetten, neue Sounds und neue Genres – denn TYMs Hyperpop darf alles. Im Studio zeigt er Micha unveröffentlichte Songs und gibt Einblicke in den Produktionsprozess seiner Musik. Außerdem geht es darum, wie er seine Karriere überhaupt gestartet hat, wie sein Balaklava zum Markenzeichen wurde und wie die Zusammenarbeit mit Miksu / Macloud zu Stande kam.

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