Pronto im Videointerview: Musikalische Anfänge, Schweiz, Ghana und sein neues Projekt „Volta“
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Solothurn ist – selbst für Schweizer Verhältnisse – mit seinen knapp 17 000 Einwohnern keine große Stadt. Trotz der beschaulichen Bevölkerung ist die Gemeinde ein beliebtes Anlaufziel für Touristen, was sie vor allem dem malerischen Stadtbild zwischen Mittelalter und Barock zu verdanken hat. Man könnte kaum meinen, dass das ein geeignetes Pflaster für den wohl populärsten Rapper des Landes ist – aber genau das ist der Fall. Pronto platzt 2016 mit der Debüt-Single „Clean“ in eine zugegeben unterentwickelte Rap-Szene und bricht mit allen Tabus. Schweizer-Deutsch gilt schließlich selbst für viele Muttersprachler nicht unbedingt als klanglich ansprechend, aber darauf pfeift Pronto, in Tradition von Österreichern wie Yung Hurn oder Crack Ignaz rappt er kurzer Hand in Mundart. Aber das wäre nicht das einzige Kuriosum: Als wäre es selbstverständlich bringt er als Vorreiter den us-amerikanischen Stil aus Übersee in die Schweiz, gleitet mit nuscheligem Mumble Rap und Autotune über das trappige Instrumental und lässt sich dabei zwischen den Luxus-Boutiquen von Mailand filmen.
Das war 2016. Seitdem beschäftigt sich Pronto neben dem Trap-Sound aus den Staaten zunehmend auch mit Musik aus Ghana. Denn dort finden sich seine familiären Wurzeln, die er ausgiebig erforscht: Immer wieder zieht es ihn dorthin, er durchreist das Land auf eigene Faust und saugt die Mentalität, Kultur und den musikalischen Spirit auf. Mit neuen Einflüssen im Koffer kehrt er in die Schweiz zurück und veröffentlicht im Lauf des vergangenen Jahres immer wieder Singles, die Ausflüge in den typischen Afro-Beat unternehmen. Pronto versucht sich dabei nicht an der x-ten, lieblosen Kopie von „Palmen aus Plastik“, sondern flowt authentisch über getrommelte Percussion und warme Gitarren-Akzente, als warteten vor der Haustür ghanaische Strände und nicht die feudalen Gässchen Solothurns. Neben den Singles „Sorry“, „Baga“ und „Crazy“ erschien inzwischen auch ein aufwändiger Trailer, der uns verrät, dass in Form des „Volta“-Tapes im März ein ganzes Projekt im Afro-Style auf uns zukommt.
Pronto – Crazy
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Ein genaues Releasedatum für das „Volta“ Tape steht leider noch nicht fest, aber im Video erhaschten wir bereits einen kleinen Hinweis, denn Pronto verriet, dass die Veröffentlichung nach seiner Reise in die USA ins Rollen kommt. Wer nun in letzter Zeit Prontos Instagram Stories verfolgt hat, weiß dass er sich im Moment schon in Los Angeles aufhält und schon eifrig am neuen Projekt arbeitet. Lange kann es also nicht dauern, bis das ganze Afro-Mumble-Rap-Tape endlich auf Spotify und Co. landen wird.