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Verifiziert im Interview: „Es ist kein ADHS-Album. Ich möchte einfach Awareness schaffen“

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Tagged: Verifiziert

Ein Debütalbum zu releasen, ist etwas ganz Besonderes. Alle Augen sind auf diese eine Platte gerichtet und nicht selten kann sie über Aufstieg und Fall entscheiden. Auch bei der Wienerin Verifiziert stand die Veröffentlichung eines Debütalbums bisher immer noch aus – und das obwohl sie bereits seit 2019 offiziell Musik releast. Etliche Singles und zwei EP-Veröffentlichungen später ist es 2023 aber endlich Zeit für ein Album mit dem Titel „adhs“.

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„adhs“ ist kein ADHS-Album

Im Januar 2022 erhält Verifiziert die Diagnose ADHS – der Grund wieso sie sich dazu entschieden hat, ihren ersten Longplayer so zu benennen. Doch „adhs“ ist kein ADHS-Album, wie sie selbst sagt. Statt ihre Diagnose in den Fokus zu rücken und sich Song für Song mit der Hyperaktivitätsstörung auseinanderzusetzten, ist bereits der Titel der Versuch, für die Thematik mehr Awareness zu schaffen, denn gerade bei Frauen ist ADHS oft unterdiagnostiziert. Auf den Schreibprozess von „adhs“ hat sich ihre Diagnose also kaum ausgewirkt. „Was mir eher aufgefallen ist, dass ich bei älteren Texten jetzt voll das ADHS rauslesen kann, obwohl ich das da ja noch gar nicht wusste.“, erklärt sie im Interview. „Ich habe jetzt [durch die Diagnose] eher Erklärungen dafür, warum ich nicht still sitzen kann bei der Session oder beim Recorden.“ 

Soccer-Mami-Vibes im Auto

Inhaltlich bleibt sich Verifiziert auf „adhs“ treu und singt und rappt über all das, was sie vorher schon beschäftigt hat: zerbrochene Herzen, verschwommene Tagträume, betäubte Gefühle und das Autofahren. Letzteres ist ein Motiv, das sich schon seit der Veröffentlichung Veris erster Single „Golf 4“ wie ein roter Faden durch ihre Diskografie zieht. Fun Fact: Ihr Lieblings-Gadget in ihrem aktuellen Auto ist übrigens ein weißer Fell-Bezug, der nach einem Videodreh einfach im Auto geblieben ist. Der gibt Veri richtige Soccer-Mami-Vibes!

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Auf „adhs“ versammelt Verifiziert aber nicht nur allerhand Themen, sondern auch Produzenten. Unter anderem Florida Juicy, die Drunken Masters, Skyfarmer, Orbit uvm. sind dafür verantwortlich, dass Veris Album so bunt und vielschichtig klingt – sie schwebt mal wieder irgendwo zwischen Lofi-Hip-Hop, zeitgenössischer Popmusik und hyperpoppigen House-Beats. Zwei absolute Highlights sollte man zum Schluss aber natürlich nicht vergessen: Die beiden Feature-Songs mit Longus Mongus und Kid Kapri. „Kater (Lala Song)“, also der Song mit Longus Mongus, entstand übrigens wirklich, als die beiden im Studio zusammensaßen und einen Kater hatten. Wie die Connection zu Kid Kapri zustanden kam, verrät Verifiziert im Interview.

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