Videopremiere: Luis Ake kombiniert Drum & Bass mit indischem Amateurfilm – und es funktioniert
Unser Protagonist sitzt auf einer Bank im idyllischen Grün, dem Outfit nach zu urteilen studiert er BWL. Die Kamera wackelt kurz, am unteren Bildschirmrand steht als gut lesbares Wasserzeichen „Made With Videoshow“. In Standard-Font prangt da der Name „Luis Ake“, dann fliegt mit stylischer Animation der Titel „Verliebt in dich“ ins Bild. Dazu klingt im Hintergrund ein flotter Drum & Bass-Galopp an und man fragt sich eigentlich nur: Kann der das ernst meinen?
Und die Antwort lautet ganz klar: Ja! Und gerade das macht die Musik von Luis Ake so herrlich. Schon auf seinem 2021 erschienen Debütalbum „Liebe“ gab sich der Wahlberliner schmachtend dem titelgebenden Thema in all seinen Facetten hin, damals noch gebettet in 80er Synth-Pop. Seitdem ist viel passiert. Luis Ake ist auf seiner Tour De Trance durch die deutsche Musik-Landschaft gezogen und hat Songs von Freunden und Kollegen wie Salò, Edwin Rosen sowie Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys einen technoiden 90er-Anstrich gegeben. Parallel dazu tobte er sich mit seinem Alter Ego DJ<3 als Liebesprophet und Trance-Produzent aus und generierte gemeinsam mit Danziger 99 aka Saiya Tiaw in Form von „regen“ einen obskuren Streaming-Hit. Nun geht es endlich unter dem Klarnamen Luis Ake weiter in eine neue Ära und zwar mit der Single „Verliebt in Dich“.
Luis Ake in seinem natürlichen Habitat
In die flirrenden Eurotrance-Synthies, die wir schon kennen, mischen sich hier rasselnde Breakbeats, die zuletzt in „Schmetterlingssturm“ ihren Auftritt hatten. Inhaltlich geht es natürlich wie immer um die älteste Sprache der Welt: Die Liebe. Beziehungsweise überschwängliche, überfordernde Verliebtheit, ein euphorisches Gefühl, von dem man aber noch nicht weiß, ob es denn überhaupt erwidert wird. Luis Ake schwebt längst auf Wolke Sieben und möchte von seinem Gegenüber eigentlich nur wissen: Kommst du mit?
Während er also in Kopfstimme sein Liebesgeständnis säuselt, ist auch das eingangs erwähnte Video ein echter Hingucker. Produziert wurde dieses vom Dokumentarfilmer Hubert Neufeld, der sonst eigentlich vor allem Tiere vor der Linse hat und auch einen sehr unterhaltsamen TikTok-Account mit Wildlife-Content befüllt.
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Hier begleitet er nun den liebestrunkenen Luis Ake, inklusive Date mit der Autorin Josefine Rieks, die einen Gastauftritt hat. Dazu kommt dann der trashige Freeware-Videoschnitt, eine Hommage an indische Amateurfilme und Musikvideos, die Luis Ake abfeiert. Die entsprechenden weichen Blenden, dramatischen Blicke und unkonventionellen Kameraeinstellungen passen perfekt zum retro-futuristischen Sound und runden das Gesamtpaket ab. Für Luis bleibt nur zu hoffen, dass die Schmetterlinge im Bauch auf Gegenseitigkeit beruhen – und wir schauen uns derweil nochmal das prachtvolle Federkleid der Mandarin-Ente auf TikTok an.