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Videopremiere: Neuschnee wagen einen distanzierten Blick aus dem „U-Boot“

Posted in: Premieren
Tagged: Neuschnee

Mit verschwommenen Farben beginnt das Musikvideo zu „U-Boot“ und je länger es dauert, fragt man sich: „Wann wird das Bild endlich deutlicher?“ So richtig tritt das aber nicht ein, denn die Shots bleiben immer ein wenig unscharf, wie unter Wasser. Es hat den Anschein, dass die Person, die uns gegenübersitzt, tatsächlich in einem U-Boot umherfährt, aber sie ist nie vollständig klar zu erkennen, wir haben einen distanzierten Blick auf sie.

Unzugehörigkeit und Isolation

Das passt auch zum Song: Die Band beschreibt „U-Boot“ als „Ein Lied über das Gefühl, nirgendwo dazuzugehören“. Sänger Hans Wagner will sich den Stress sparen, den man in der Gesellschaft durch konstantes Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken hat.

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Stattdessen sieht er sich als ein U-Boot, das allein umherschwimmt, unter der Oberfläche: „Nein, du kannst mich nicht finden, denn ich surfe anonym“. Abgeschirmt von allen äußeren Strömungen kann er das Treiben um ihn herum aus der Ferne beobachten, wenn er überhaupt will – genauso wie wir ihn im Video nie genau erkennen können.

Klassik meets Pop meets „Lärm“

Das Projekt rund um Hans Wagner vermischt schon seit Mitte der 2000er Richtungen wie Pop und klassische Musik miteinander – heraus kommt ausdrucksstarker Art Pop. Auch „U-Boot“ leitet ein sanftes Arrangement aus Streichern und Klavier ein, das dann von elektronischen Drums und einem tiefen Synth-Bass untermauert wird.

Im August wird das neue Album der Band erscheinen, mit dem Titel „Der Lärm der Welt“ – daher scheint „U-Boot“ wohl auch ein thematischer Vorbote darauf zu sein. Bis dahin schwimmen wir noch ein wenig mit der Band im U-Boot herum, um eben diesem Lärm zu entfliehen.