DIFFUS

Videopremiere: Pabst rütteln mit „Daddy’s Boy“ am Patriarchat

Posted in: Premieren
Tagged: Pabst

Erinnert ihr euch noch an unsere Liste „Von Harry Styles bis Von Wegen Lisbeth: 7 Musikvideos, in denen gerannt wird“? Falls nicht, dann sollte ihr diese unbedingt mal auschecken, wenn euch das neue Musikvideo von Pabst gefällt. „Daddy’s Boy“ heißt nämlich die neue Single des Berliner Grunge-Trios, dessen Video heute bei uns seine Premiere feiert und in dem die Band so einige Kilometer zurücklegt. Aber warum?

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert. Jetzt aktivieren.

Pabst-Songs laden ja ganz allgemein dazu ein, sich ausgelassen zu bewegen, zu pogen oder zu tanzen. Doch im Musikvideo zu „Daddy’s Boy“ sind die drei augenscheinlich etwas gehetzter unterwegs, denn sie sind auf der Flucht. Auch wenn die Story des Videos selbst kaum Aufschluss darüber gibt, wer oder was Pabst durch die Gegend jagt, so bringen die Lyrics des Songs etwas mehr Klarheit: „I am Daddy’s boy, this is never gonna change / everybody clap your hands, praise the boy up on the stage“.

Was haben Pabst, Jared Leto und Boris Becker gemeinsam?

Aus der Ich-Perspektive setzt Sänger Erik – vielleicht manchmal auf eine zynische, manchmal auf eine resignierte Art – zur Selbstdemontage an und trägt vor, welche Position und Privilegien weiße Cis-Männer im Jahr 2022 genießen dürfen. Doch auch sich selbst nehmen Pabst nicht davon aus – ebenso wie übrigens Rezo, Jared Leto oder Boris Becker, die ebenfalls im Musikvideo zu „Daddy’S Boy“ zu sehen sind und für die übermäßige Selbstdarstellung des Mannes in der Öffentlichkeit stehen sollen. 

Auch wenn Weglaufen nie die richtige Lösung sein kann, flüchten Pabst in „Daddy’s Boy“ genau vor dieser aktuellen Situation. Dazu ertönen die gewohnt rauschigen Grunge-Klänge der Band und – brandneu (!) – sogar ein bisschen Auto-Tune auf Eriks Stimme. Bildlich setzte die Band den Vibe des Songs in nostalgischer Retro-Optik um oder um es verständlicher auszudrücken: das Musikvideo zu „Daddy’S Boy“ erstrahlt im „90sthetic“-Instagram-Filter Vibe von demiandrou. Und falls ihr nicht so tief im Bildbearbeitungs-Game steckt: Das Musikvideo ist eine bunte Collage aus vor „Männlichkeit-triefenden“ TV-Bildern und einem schweißtreibenden Sprint der Bandmitglieder von Pabst gepaart mit VHS-Optik und getaucht in Regenbogenfarben. Kurzgesagt: Absolut sehenswert!

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert. Jetzt aktivieren.

Pabst – „Whenever, Wherever“ Tour 2022

19.05.22 Bremen – Lagerhaus 
20.05.22 Wolfsburg – Sauna Club 
27.05.22 Rostock – Peter Weiss Haus
02.08.22 Essen – Zeche Carl (Open Air)
31.08.22 Münster – Sputnik Cafe
01.09.22 Köln – Bumann & Sohn 
02.09.22 Hannover – LUX
04.09.22 Berlin – Lido
08.09.22 Flensburg – Volksbad
09.09.22 Hamburg – Molotow Club
11.09.22 Leipzig – Naumanns im Felsenkeller
13.09.22 Dresden – Ostpol
14.09.22 Jena – Cafe Wagner
15.09.22 Trier – Circus Maximus
16.09.22 Koblenz – Luckys Luke20.09.22 Regensburg – Alte Mälzerei
21.09.22 Nürnberg – Club Stereo 
22.09.22 München – Milla
23.09.22 Freiburg – Räng Teng Teng
24.09.22 Karlsruhe – KoHi  
25.09.22 Augsburg – SoHo Stage
27.09.22 Prag, CZ – Rock Café
28.09.22 Wien, AT – Rhiz
29.09.22 Krakau, PL – tba
30.09.22 Warschau, PL – Chmury
06.10.22 Basel, CH – Hirscheneck
07.10.22 Winterthur, CH – Gaswerk

Tickets gibt es hier.