Micha trifft Novaa zum Vintage Shopping: Y2K, Burnout und die Musikbranche
Novaa ist eine begnadete Vintage-Schnäppchen-Jägerin und hat eigentlich schon viel zu viele Klamotten zuhause, aber vielleicht hat sie genau deshalb vorgeschlagen, bei einer ihrer leichtesten Übungen einfach mal ein Interview zu führen. Micha ist ihrer Einladung nachgekommen und hat die Sängerin, Songschreiberin und Produzentin am Hackeschen Markt in Berlin getroffen, um mit ihr einerseits nach ein paar neuen Lieblingsteilen zu suchen und andereseits über ihr neues Album „Super Novaa“ zu sprechen.
Auf der Suche nach dem Schatz
„Ich bin eigentlich eher für minimalistisch, aber ich habe eine große Schwäche für Second Hand Klamotten“, erklärt Novaa direkt zu Beginn des Interviews. Bereits in der Oberstufe entdeckt sie das Stöbern auf Flohmärkten als willkommenes Hobby für sich. Wenn andere morgens vom Feiern kamen, dann stand Novaa am Wochenende schon auf dem ein oder anderen Flohmarkt, auf der Suche nach Schätzen. Wunderschöne alte Instrumente konnte sie dabei unter anderem auch ergattern.
Nach dem nerdigen Fashion-Talk über den Y2K-Hype, einer kurzen, aber erfolgreichen Anprobe sowie einem Stopp an der Kasse, geht’s weiter in Novaas eigenes Studio. Hier verbringt die Musikerin im Durchschnitt vier bis fünf Tage in der Woche und werkelt an neuem Material – so auch an ihrem bereits fünften Album „Super Novaa“, das am 13. Oktober 2023 erschien und eine Brücke zu ihrem selbstbetitelten Debütalbum „Novaa“ aus dem Jahr 2019 schlägt.
Von „Novaa“ zur „Super Novaa“
Diese Verbindung war zunächst gar nicht beabsichtig, doch wie Novaa erklärt, wollte sie einen Titel, der Mehrdeutigkeit zulässt. Da wäre zum einen der Weg von „Novaa“ zur „Super Novaa“, der eine große Entwicklung impliziert. Doch was hat sich bei Novaa denn eigentlich in den letzten fünf Jahren so verändert? „Oh Gott alles! Also privat, aber auch musikalisch hat sich viel verändert.“, erklärt Novaa. „Ich glaube was sich am meiste verändert hat, ist, das ich mich als Künstlerin Leuten gegenüber mehr geöffnet habe. Das ist viel mehr kollaboriere mit Leuten. Musikalisch habe ich auch viel mehr ausprobiert und ich glaube trotzdem ist auch viel gleichgeblieben. Ich bin zum Beispiel trotzdem immer noch sehr ehrlich, in dem was ich sage.“
Diese Ehrlichkeit spiegelt sich auch darin wider, wie Novaa auf „Super Novaa“ über das Künstlerinnen-Dasein singt, denn das ist nicht immer glitzernd und schön. In ihren Lyrics spricht Novaa Missstände und Erfahrungen in der Branche mit einer Unmissverständlichkeit an, zu der sich nur die allerwenigsten trauen. Besonders explizit wird das auf dem Song „I’ll Quit Music“: „I see my abuser at your party / I guess I’ll just go home while he is striking deals / I could call him out, but then he will sue me / I guess this is how the world will be ending“.
Genau hier wird deutlich, dass sich Novaa auch manchmal alleine und ausgebrannt fühlt – ebenso, wie eine Supernova, wenn sie verglüht. „Super Novaa“ handelt also ebenso von Burnout und ist ein Reminder ran, auch mal auf sich selbst zu achten. Welche Methoden zur Self Care ihr dabei helfen und welche Tipps sie aufstrebenden Produzent:innen an die Hand geben würde, erfahrt ihr im Video.

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