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Miriam trifft Domiziana: „Only Fans“ und „Ohne Benzin“, Lady Gaga, Hyperpop und Latex

Posted in: Kurzdoku & Portrait

Die in Freiburg geborene Tochter einer italienischen Mutter, die tatsächlich mit Vornamen Domiziana heißt, hat schon mit ihrer allerersten Single „Ohne Benzin“ einen Hype losgetreten, der sie bis auf Platz 1 der deutschen Single-Charts pushte und ihr über 90k TikTok-Follower:innen einbrachte. Kürzlich erschien Single Nr. 2 „Only Fans“ und drehte den Sound noch ein wenig mehr in Richtung Hyperpop, wie ihn einst Charli CXC mit ihrer leider verstorbenen Produzentin Sophie auf den Weg brachte. Das Video dazu ist ein kleines Kunstwerk, in dem Fetisch, Clubszenen, Body-Horror und Cyberpunk aufeinandertreffen.

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„Man kann sehr schnell denken, man könnte mich kennen und mich auch irgendwie, sozusagen, haben.“

Spätestens nach dieser Nummer sollte klar sein, dass Domiziana gekommen ist, um zu bleiben und mehr als einen Überhit auf Tasche hat. Miriam hat Domiziana für uns erst im Berliner Mauerpark getroffen und dann später mit ihr den Shop „Chronomatic Latex“ besucht. Im ausführlichen Talk erklärt Domiziana, warum ihr „Only Fans“ an diesem Punkt in ihrer Karriere so wichtig ist: „In ‚Only Fans‘ geht es um virtuelle Beziehungen, es geht darum, dass meine Persona im Internet – die ich ja irgendwo auch bin – sehr leicht in eine Ecke gepackt werden kann. Dieses Latex-Berlin-Clubnacht-Whatever-Ding. Man kann sehr schnell denken, man könnte mich kennen und mich auch irgendwie, sozusagen, haben. Weil ich selbst meine Sexualität dadurch auslebe.“

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„Pop wird immer poppiger und deshalb mag ich den Begriff Hyperpop auch so sehr.“

Domiziana hat sehr genaue Vorstellungen, wo sie mit ihrer Kunst hin will. Auch zum Thema „Hyperpop“ hat sie spannende Dinge zu sagen – und gibt offen zu, dass ihr diese Richtung am meisten liegt: „Pop wird immer poppiger und deshalb mag ich den Begriff Hyperpop auch so sehr. Weil es wirklich so eine Hyper-Darstellung ist – eine fast auch schon ironische Darstellung von Pop. Und Charli XCX war tatsächlich eine der ersten Künstlerinnen, die ich live gesehen habe, weil sie damals für Coldplay eröffnet hat vor zehn Jahren. Seitdem habe ich ihre Karriere immer mit verfolgt. Als sie das ‚Pop 2‘-Mixtape released hat, oder die ‚Vroom Vroom EP, was 2016 wirklich ein Sound war, den niemand gefahren hat, mit Sophie als Produzentin, da dachte ich: ‚Wow, das ist etwas, was noch gar nicht existiert, aber ich trotzdem sofort eine persönliche Verbindung zu dieser Soundwelt und es macht so viel mit mir.‘ Und dann bin ich komplett reingegangen in diese PC-Musikwelt. Ich bin hauptsächlich ein Fan von all diesen Artists. Dass es so in meinen Sound eingeflossen ist, liegt einfach daran, dass ich so obsessivly gehört habe und feiere.“

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Außerdem geht es in dem Talk um Domizianas Heldin Lady Gaga, ihre Kindheit in Italien, ihre Vorliebe für Latex-Mode und ihre Haltung zu Haiyti, mit der sie häufig verglichen wird, obwohl dieser Vergleich ein wenig sehr faul ist. Trotzdem sagt Domiziana Haiyti habe ihrem Sound den Weg geebnet.