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4 Dinge, die wir von Nina Chubas Debütalbum „Glas“ gelernt haben

Posted in: ListenNews

Kaum ein anderes Debütalbum wurde in den letzten Monaten so sehr erwartet wie das von Nina Chuba. Seit ihrem Durchbruch mit „Wildberry Lillet“ lastet der Druck auf den Schultern der Wahlberlinerin groß, denn wie landet man eigentlich einen zweiten viralen (TikTok-)Hit? Und wie schafft man den Absprung, kein One-Hit-Wonder zu werden? Egal ob Nina darüber beim Schreiben ihres neuen Albums nachgedacht hat oder nicht, die Antwort ist klar: Man veröffentlicht einfach einen zweiten, dritten und vierten Banger. Bis zum heutige Release ihres Debütalbums verkürzte die Musikerin und Schauspielerin die Wartezeit nämlich mit gleich drei Singles („Fieber“ und „Glatteis“ als eine Doppelsingle), die es in sich hatten: Auf „Ich hass dich“ gab es in 3:13 Minuten geballte Antipathie, mit „Fieber / Glatteis“ schlitterte Nina verletzlich, aber entschlossen über ihre zerbrechliche Gefühlswelt und servierte uns zuletzt eine schmackhafte Portion „Mangos mit Chili“.

Neben diese bereits erschienen Singles gesellen sich heute neun weitere Songs, die gemeinsam mit alten Lieblingen wie „Alles gleich“ oder „Neben mir“ das erste Album „Glas“ von Nina Chuba komplettieren. Zusammen bringen sie zwar stolze 49 Minuten auf die Uhr, doch Langeweile kommt hier auf keinen Fall auf. „Glas“ hat einiges zu bieten und lehrt uns ein paar wichtige Dinge! Was genau, das erfahrt ihr hier.

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1. Nina Chuba vergrößert unseren Wortschatz.

Wer von euch wusste vor Nina Chubas Single „Feminello“ eigentlich, dass es eine Zitronensorte auf Sizilien gibt, die genau so heißt? Ja, wir auch nicht. Und es geht ähnlich weiter: Nicht nur, dass natürlich „Wildberry Lillet“ nach dem Release des gleichnamigen Songs zum Trendgetränk des Jahres wurde und die Getränkekarten der Strandbars flutete – auch Canapés schienen als gern gesehenes Fingerfood im Sommer 2022 ein neues Revival zu feiern. Und wo wir schon beim Essen sind: Das „Mangos mit Chili“ von Nina Chuba nicht nur die Ohren zum Glühen bringt, sondern auch den Gaumen, das weiß inzwischen jede/r, der/die die Musikerin auf TikTok verfolgt und selbst einmal ausprobieren wollte, was es mit dem ungewöhnlichen Snack auf sich hat.

@ninachuba

MANGOS MIT CHILI von mir für euch

♬ Mangos mit Chili – Nina Chuba

Mit dem Release von „Glas“ gesellt sich für den einen oder die andere heute vielleicht ein weiteres Wort dazu: „Sakura“. Gesehen haben wir sie alle schonmal und mit Sicherheit auch schon ein frühlingshaftes Instagrambild davon geteilt. Sakura ist das japanische Wort für Kirschblüte, die in der dortigen Kultur für Schönheit und Vergänglichkeit steht. Eine Straße im Prenzlauer Berg in Berlin, in der im Frühling genau diese Kirchblüten blühen, inspirierten Nina zu diesem unbeschwerten gleichnamigen Song. 

2. Musikalische Früherziehung mit Peter Fox und Trettmann tut gut.

Nina Chuba ist Fan von Trettmann, Peter Fox und Seeed – das ist schon längst kein Geheimnis mehr. Doch mit dem Release ihres Debütalbums zeigt sich jetzt: Eine musikalische Früherziehung dieser Art zahlt sich aus. „Glas“ vereint wie selbstverständlich Dancehall- und Reggae-Elemente mit klassischen Pop-Hooks und Sprechgesang, ist dabei aber Welten davon entfernt, nur eine billige Kopie zu sein. Nina Chuba hat in den letzten Monaten ihren eigenen Sound gefunden und ist damit seit langer Zeit endlich mal eine Newcomerin, die es sich selbstbewusst neben ihren musikalischen Vorbildern gemütlich machen kann – ihr Switch von Deutsch zu Englisch hat daran sicher einen wesentlichen Anteil. 

@ninachuba

Es hat und verbunden

♬ Zukunft Pink (feat. Inéz) – Peter Fox

3. Ein Sommer-Album kann man auch im Winter veröffentlichen.

Draußen kämpfen die Temperaturen immer noch zwischen ein- und zweistellig – und sind wir mal ehrlich, so richte Frühlingsgefühle kommen zu dieser Jahreszeit noch nicht auf. „Glas“ könnte das Ganze jetzt aber nochmal drehen, denn Nina Chuba weiß wie man Menschen zum Tanzen und gedanklich in den Sommerurlaub bringt. Dancehall und Reggae-Sounds klingen für europäische Ohren ja meist eh schon nach Sommer, Sonne, Strand und Meer, doch „Freitag“ könnte ein heißer Anwärter auf dem Sommerhit 2023 werden – und das im Februar! „Also Baby komm schon, lass uns bisschen Zeit verbring‘ / Es ist Sommer in der Stadt und ich hab Eis im Drink“, singt Nina in der Hook von „Freitag“ und lässt die Thermometer wie von Zauberhand auf gefühlte 30 Grad plus klettern. Ein besonderes Talent, wenn man bedenkt, dass uns Nina im Interview im letzten Jahr verriet, dass sie eigentlich viel besser bei schlechtem und kaltem Wetter texten kann. 

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4. Geschmackvolle Features kommen manchmal aus der eigenen Bubble.

Eine Hand wäscht die andere – und dass Nina Chuba und Provinz wunderbar harmonieren, stellte der gemeinsame Song „Zorn & Liebe“ bereits im Februar 2022 unter Beweis. Wer also Zweifel daran hatte, dass eine weitere Kollabo zwischen den beiden Acts nicht funktionieren könnte, dem beweist „Ich glaub ich will heut nicht mehr gehen“ das Gegenteil. Die Stimme von Provinz-Sänger Vincent auf einem entspannten Reggae-Beat zu hören, ist zwar irgendwie ungewohnt – aber ungewohnt gut!

Weitere Feature-Power holt sich Nina Chuba unter anderem von Chapo102 und Majan. Letzterer ist keine extrem große Überraschung, da beide Artists teils in ähnlichen musikalischen Gewässern fischen, doch genau deshalb wirkt „Mondlicht“ vielleicht so natürlich. Der Song entstand als Nina Chuba auf Rügen an ihrem Album arbeitete. Während ihrer Album Listening Session im Dezember 2022 erzählt sie: „Ich wusste, dass Majan auch gerade in einem Songwriting Camp ist und dann haben ich ihm den Song rüber gesendet und dann hatte er Bock und hat einen Part drauf geschrieben. Das freut mich sehr, denn ich finde Majan hat so eine krasse Stimme.“ – die Ninas Stimme perfekt ergänzt. 

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