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Apache 207: Mehr als ein Phänomen

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Ein junger Mann mit langen dunklen Haaren schlendert in schwarzen Doc Martens und herausragenden weißen Tennissocken zu einem Auto. Er summt eine Melodie vor sich hin und öffnet langsam den Kofferraum. Vergoldete Nike-Rollschuhe auf einem roten Seiden-Tuch scheinen hervor. Danach beginnt ein wilder Rollschuhritt durch Mannheimer Nächte. Das alles wirkt so skurril und drüber, dass man das Ganze beim ersten Sehen gar nicht durchblicken kann und sich das Video immer wieder anschauen will. All das sind Szenen aus dem neuen Video „Kein Problem“ von Apache 207. Der junge Mannheimer zählt gerade zu den spannendsten Künstlern im deutschsprachigen Rap-Kosmos. Viel ist über den Rapper bis jetzt nicht bekannt – er lässt lieber seine Musik für sich sprechen.

Apache 207 – Kein Problem

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Im Juni des vergangenen Jahres trat Apache mit „Kleine Hure“ auf die musikalische Landkarte. Smoothe Gitarren Chords treffen im Song auf seine melodisch gesungenen Zeilen. Keine Spur von zu oft gehörten Afro-Trap Beats und „lelele“-Gesängen. Mit der ersten Single lieferte der Mannheimer einen erfrischenden Gegenentwurf. Zeilen wie „Deshalb fallen mir auch für die Hook nur zwei Worte ein: Du kleine Hu-Huure.“, minderten zwar das Abfeier-Level. Doch kann man Apache diese Zeilen verzeihen, denn in seinen Texten lässt der Rapper ironische Züge durchblicken. Trotz der humorvollen Attitüde meint es Apache zu hundert Prozent ernst. Mit den folgenden Singles „Sag mir wer“ und „Ferrari Testarossa“ verdeutlichte er dieses eindrucksvoll. Mit „No No“ folgte dann ein ruhiger und atmosphärischer Track. Apache verfügt über eine Vielzahl von Klang-Facetten: In seinem Sound vermischt der Mannheimer Einflüsse aus RnB, Funk und HipHop. All das verpackt der Newcomer in melodisch gerappten Zeilen und ohrwurmtauglichen Hooks.

Apache 207 – NoNo

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Lyrische Finesse trifft auf melodische Leichtigkeit – weitere Beispiele par excellence: „Sidechickz“, „Durch die Straßen“ oder „Famous“. Alle erwähnten Singles brachte der Mannheimer im DIY-Style heraus. All das war wohl Grund genug für Lucas Teuchner, Manager von Bausa und der KMN-Gang, den Mannheimer unter seine Fittiche zu nehmen. Mit „Kein Problem“ veröffentlichte Apache 207 Anfang April seine erste Major-Single via TwoSides beziehungsweise Sony Music. Die bis jetzt veröffentlichten acht Tracks unterstreichen seinen progressiven Sound. Vergleiche mit anderen Künstlern fallen bei Apache schwer, denn er steht für sich. Wahrscheinlich eines der besten Komplimente die man einem aufstrebenden Rapper heute machen kann. Vielleicht lässt sich seine Musik in manchen Punkten mit dem französischen Duo PNL vergleichen. Eine äußerliche Ähnlichkeit ist zwar vorhanden und auch in den melodischen Sound-Entwürfen von PNL und dem Mannheimer gibt es Übereinstimmungen, doch wirkt Apache noch lässiger als die beiden Franzosen. Immer etwas drüber aber trotzdem auf den Punkt progressiv. Es scheint so, als hätte es sowas wie Apache im Deutschrap noch nie gegeben. Ob sein Sound, seine Stimme oder sein Aussehen: hier reift gerade ein Character von dem wir dieses Jahr noch einiges hören werden.

Apache 207 – Kleine Hure

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