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Concrete Cowboys: Kwam.e und Tom Hengst bringen modernen Straßenrap aus Hamburg

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Die beiden Hamburger Künstler haben unabhängig voneinander einen eigenen Musikstil entwickelt. Kwam.e nennt seine Musik Phunk, eine Mischung aus Hip-Hop und Funk. Mit seinen Eltern hörte er früher sehr viel Funk- und Jazz-Musik von James Brown und Miles Davis, mit seinem älteren Bruder Oldschool-HipHop von Tupac und Co. und gleichzeitig auch den R&B von Nelly und Usher, die seine eigene Generation sehr geprägt haben. So enstand der ganz eigene Sound des Deutsch-Ghanaer, der erstmals auf dem Hit „Bist du down?“ Von Ace Tee zu hören war. Tom Hengst erschien 2019 mit seiner Brustbeutel-EP erstmals auf der Rap-Bildfläche, auf besagter EP gab es sogar schon ein Kwam.e-Feature. Er selbst nennt seinen Style „Rugged Rough“: Expliziter Gangsterrap, der nicht nur auf Oldschool-Beats funktioniert. Kennen tun sich die Hamburger Rapper aber schon länger. Bereits 2017 auf der „Altonale“ standen Tom Hengst und Kwam.e gemeinsam auf der Bühne und so entwickelte sich über die Jahre eine enge Freundschaft. Musikalisch konnten sich die beiden Künstler schnell unter demselben Nenner zusammenfinden und so arbeiteten sie pausenlos an neuer Musik. Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ihre erste gemeinsame EP „Concrete Cowboys“.

Kwam.e & Tom Hengst (CONCRETE COWBOYS) BARKEEPER

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Die „Concrete Cowboys“-EP klingt sehr modern. Drei junge Hamburger Produzenten Skew, Isee Julez und Isee Franky haben die beiden mit pumpenden Trap-Beats ausgestattet und so den neuen „Concrete Cowboys“-Sound erschaffen. Was bleibt, sind die knallharten Texte und die Straßenrap-Attitude der Hamburger. Kwam.e überzeugt mit seiner eher hohen Stimme, mit der er in roughen Parts zu toasten beginnt, wie man es von Samy Deluxe oder Ferris MC kennt. Tom Hengst komplettiert den Sound mit seiner tiefen entspannten Stimme. Gleich die erste Single „Ausweis“ zeigt, dass besagtes Duo vor allem von ihrem Kontrast profitiert. Der Song handelt vom rasanten Alltag als draufgängerischer Jugendlicher, vom Hustle und von Gangs: Straßenrap wie aus dem Lehrbuch.

TOM HENGST & KWAM.E (CONCRETE COWBOYS) – AUSWEIS

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Dass die neue Generation von Straßenrappern den Fokus auf Musik legt, beweist auch die Featureliste der neuen „Concrete Cowboys“-EP. Früher gab es noch verfeindete Lager oder Gangs, die mögliche Features unterbunden haben. Kwam.e und Tom Hengst dagegen haben im Song „Immernoch“ Naru aus Dortmund zu Gast, mit dem Kwam.e schon einige Lieder gemacht hat. Den Song „Was geht“ haben sie zusammen mit den Kölnern Lugatti & 9ine gemacht und auf „Weltweit“ spitten die Berliner Jungs von Rapkreation ein paar Bars. Alle haben gemerkt, dass es mehr gibt, was sie gemein haben, als was sie unterscheidet. Ihre größte Verbindung ist die Musik und die Lust, Neues zu erschaffen. Was mit Liebe zur Musik entstehen kann, ist auf der „Concrete Cowboys“-EP zu hören: Rasanter Straßenrap direkt aus dem Block. Kwam.e und Tom Hengst stehen damit für eine neue Generation von jungen, hungrigen HipHop-Künstlern, die ihre Musik für sich sprechen lassen.

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