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Unterwegs mit Wa22ermann: Miriam trifft die Rapperin in Berlin-Kreuzberg (Doku)

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Werbung: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Havana Club entstanden

Erst seit etwas mehr als einem Jahr veröffentlicht die Rapperin Wa22ermann aus Berlin-Kreuzberg Songs und dennoch hat sie es binnen kürzester Zeit geschafft, einen beachtlichen, kleinen Hype zu generieren. Das liegt vor allem daran, dass sie im Oktober 2021 gleich mit einem Knall in die deutsche Rap-Landschaft eingetaucht ist. „Ich bleibe ehrlich, vor allem zu mir selbst. Hater, die haten, sie haten sich selbst. Ich mache weiter das, was mir gefällt. Du bist wie Hanteln, weil du dich verstellst, damit du komischen Pissern gefällst“ rappt Wa22ermann in ihrem Song „Salsa“. In dem 808-getränkten Track stellt Wa22ermann direkt das zur Schau, was in ihren folgenden Veröffentlichungen immer mehr zu Tage treten sollte: Attitüde und Selbstbehauptung gehen mit lässigen und lebensnahen Punchlines über den Alltag in Kreuzberg Hand in Hand. Dabei rappt Wa22ermann im einen Moment über Trap-Beats, versucht sich im nächsten an Jersey Drill und liefert hier und da auch mal ein paar Battle-Rap-Einlagen.

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Von Pakistan nach Berlin-Kreuzberg

Bis dato war Wa22ermann eher ein Mysterium: Bis auf ihre Songs gab die Rapperin kaum etwas über sich Preis. Im Interview mit Miriam Davoudvandi spricht Wa22ermann nun zum ersten Mal über ihren persönlichen und musikalischen Werdegang. Beim Treffen in ihrem Heimatbezirk erzählt Wa22ermann: „Ich bin in Pakistan geboren und 2008 nach Berlin gezogen.“ Der Umzug sei für sie ein Kulturschock gewesen, da die Situation in Berlin-Kreuzberg so gar nicht ihren Vorstellungen entsprochen habe und sie aus ihrer Schule in Pakistan Disziplin gewohnt sei. „Ich dachte alle sind blond und haben blaue Augen. Ich kam an und jeder hat sich geschlagen, wir waren nur K****s, es war so richtig Chaos.“

Rap-Karriere dank Corona

Bis auf einen Auftritt bei den Bundesjugendspielen hatte Wa22ermann lange Zeit keine Berührung mit dem Musikmachen: „Ich komme tatsächlich gar nicht aus einem musikalischen Umfeld. Aus meinem Freundeskreis macht auch keine Musik.“ Den Startschuss zu ihrer eigenen Musik lieferte dann die Corona-Pandemie: „Es hat alles angefangen, als ich in der Corona-Zeit gemerkt habe, dass ich richtig hobbylos bin. Ich glaube das hatten wir alle. Wir waren alle zuhause und dachten: ‚Digga was machst du eigentlich, wenn du nicht arbeiten oder zur Uni musst?‘ Dann haben wir angefangen Beats anzumachen und zu freestylen. Und alle anderen waren nach zwei Wochen so: ‚Bockt nicht mehr.‘ Und ich habe mich da irgendwie voll reinvertieft und habe dann angefangen meine eigenen Songs zu schreiben. Meinen ersten Song habe ich glaube ich Anfang 2020 geschrieben und dann irgendwelche random Videos online gestellt.“ Aus „random Videos“ sind mittlerweile sechs offizielle Veröffentlichungen geworden, die unterstreichen, dass Wa22ermann großes Talent besitzt. Sie selbst scheint sich allerdings keinen Druck zu machen und sieht die Zukunft gelassen: „Ich schätze das gerade sehr ohne darüber nachzudenken, ob ich das noch in zehn Jahren machen werde. Ich werde wahrscheinlich keine rappende Omi sein, aber gerade genieße ich es einfach.“

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Über DIFFUS Untergrund

Irgendwo in Hinterzimmern, Kellern oder kalten Hinterhöfen ist er lokalisiert. Der berüchtigte Untergrund des deutschen Raps. Er wird nur zu gerne in Rap-Biografien genannt und verleiht – so scheint es zumindest – augenblicklich das Gütesiegel „Authentizität“. Hier werden Grundsteine für große Rap-Karrieren gelegt, Ehrlichkeit ist dafür eine unabkömmliche Zutat und „der Weg hier raus“ oft das bestimmende Motto. In unserer Doku-Reihe widmen wir uns den spannendsten Rappern aus dem Untergrund und besuchen sie in ihrer Heimat. Die Doku ist in Kooperation mit Havana Club entstanden.

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